Nach Ausführungen des Planes wollte sich nur noch ein
Ausschussmitglied dazu äußern: Cornelia Laasch (Die Grünen) ärgerte
sich über die zu geringe Bewertung des Erholungswertes dieses
Gebiets. Zwar sei die Fläche ein Acker, habe jedoch sehr wohl Flora
und Fauna. Natürlich gebe es einen Eingriff in die Landschaft und
die Sichtbeziehungen, räumte Sassenberg ein, jedoch bleibe die
Charakteristik des Gebiets erhalten, zudem ist die betroffene
Fläche bereits heute von drei Straßen und einer
Hochspannungsleitung eingerahmt. Auch der Bürgermeister stellte
heraus: "Wenn wir den Eingriff in die Landschaftsbild immer höher
bewerten würden, wäre das ein Stopp für alle Bauprojekte und
infrastrukturelle Maßnahmen". Dementsprechend konnte sich der
Ausschuss, mit einer Gegenstimme von Laasch und einer Enthaltung,
für den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes
aussprechen.
In der anschließenden Einwohnerfragestunde wurde den anwesenden
Bürger eingeräumt, Fragen zu dem Projekt zu stellen. So sorgen sich
einige darum, dass das Unternehmen in einigen Jahren Bückeburg
trotz des Neubaus verlassen könnte - der Eingriff in die Natur dann
aber passiert sei. "Wir haben keine Glaskugel, aber wenn eine Firma
einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, gehen wir davon
aus, dass sie auch bleiben und so wurde es uns von Bauerngut auch
immer vermittelt", erklärt Wohlgemuth. Weiter bleibt bei einigen
Fragenden die Sorge nach Auswirkungen auf das Grundwasser und die
Hofwiesenteiche - die Gutachten schaffen bei ihnen nicht das
notwendige Vertrauen. Sassenberg versicherte erneut, dass diese von
erfahrenden Fachleuten durchgeführt wurden, es keinesfalls
"Gefälligkeitsgutachten" gebe und das zudem in diesem Prozess auch
relevante Einrichtungen wie die Wasserschutzbehörde beteiligt
wurden. Die Frage nach einer zusätzlichen Erweiterungen zu einem
späteren Zeitpunkt konnte definitiv verneint werden, der
Bebauungsplans gelte ausschließlich für dieses Projekt. Auch die
Zweifel an der Schaffung neuer Arbeitsplätze versuchte die Stadt
auszuräumen. 80 bis sukzessive 230 neue Arbeitsplätze sollen bei
Bauerngut entstehen - zum einen, weil im Stammwerk Kapazitäten, die
bisher für die Lagerung genutzt wurden, für die Produktion frei
werden, die wieder Personal benötigt, und weil auch in einem
modernen Hochregallager bei weitem nicht alles automatisiert laufe.
"Ich finde es sehr blauäugig, wenn sie erwarten, dass Bauerngut
konkret sagen kann, wann genau wie viele Menschen eingestellt
werden. Aber in einem Hochregallager arbeiten natürlich auch
Menschen, komplett automatisch funktioniert das einfach nicht", so
der Verwaltungschef. Im September wird nun der Rat der Stadt
Bückeburg über die Fortführung des Verfahrens entscheiden.
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Abwägung zugunsten wirtschaftlicher Faktoren
Einwohner sorgen sich um Landschaft und bezweifeln Aussagen
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