1. Abwägung zugunsten wirtschaftlicher Faktoren

    Einwohner sorgen sich um Landschaft und bezweifeln Aussagen

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    Nach Ausführungen des Planes wollte sich nur noch ein Ausschussmitglied dazu äußern: Cornelia Laasch (Die Grünen) ärgerte sich über die zu geringe Bewertung des Erholungswertes dieses Gebiets. Zwar sei die Fläche ein Acker, habe jedoch sehr wohl Flora und Fauna. Natürlich gebe es einen Eingriff in die Landschaft und die Sichtbeziehungen, räumte Sassenberg ein, jedoch bleibe die Charakteristik des Gebiets erhalten, zudem ist die betroffene Fläche bereits heute von drei Straßen und einer Hochspannungsleitung eingerahmt. Auch der Bürgermeister stellte heraus: "Wenn wir den Eingriff in die Landschaftsbild immer höher bewerten würden, wäre das ein Stopp für alle Bauprojekte und infrastrukturelle Maßnahmen". Dementsprechend konnte sich der Ausschuss, mit einer Gegenstimme von Laasch und einer Enthaltung, für den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes aussprechen.
    In der anschließenden Einwohnerfragestunde wurde den anwesenden Bürger eingeräumt, Fragen zu dem Projekt zu stellen. So sorgen sich einige darum, dass das Unternehmen in einigen Jahren Bückeburg trotz des Neubaus verlassen könnte - der Eingriff in die Natur dann aber passiert sei. "Wir haben keine Glaskugel, aber wenn eine Firma einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, gehen wir davon aus, dass sie auch bleiben und so wurde es uns von Bauerngut auch immer vermittelt", erklärt Wohlgemuth. Weiter bleibt bei einigen Fragenden die Sorge nach Auswirkungen auf das Grundwasser und die Hofwiesenteiche - die Gutachten schaffen bei ihnen nicht das notwendige Vertrauen. Sassenberg versicherte erneut, dass diese von erfahrenden Fachleuten durchgeführt wurden, es keinesfalls "Gefälligkeitsgutachten" gebe und das zudem in diesem Prozess auch relevante Einrichtungen wie die Wasserschutzbehörde beteiligt wurden. Die Frage nach einer zusätzlichen Erweiterungen zu einem späteren Zeitpunkt konnte definitiv verneint werden, der Bebauungsplans gelte ausschließlich für dieses Projekt. Auch die Zweifel an der Schaffung neuer Arbeitsplätze versuchte die Stadt auszuräumen. 80 bis sukzessive 230 neue Arbeitsplätze sollen bei Bauerngut entstehen - zum einen, weil im Stammwerk Kapazitäten, die bisher für die Lagerung genutzt wurden, für die Produktion frei werden, die wieder Personal benötigt, und weil auch in einem modernen Hochregallager bei weitem nicht alles automatisiert laufe. "Ich finde es sehr blauäugig, wenn sie erwarten, dass Bauerngut konkret sagen kann, wann genau wie viele Menschen eingestellt werden. Aber in einem Hochregallager arbeiten natürlich auch Menschen, komplett automatisch funktioniert das einfach nicht", so der Verwaltungschef. Im September wird nun der Rat der Stadt Bückeburg über die Fortführung des Verfahrens entscheiden.