1. Sicher über die Straße

    Bedarfsampel im Cammer in Betrieb / Sechs Jahre Warten und Hoffen

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    Mächtig was los an der Kreuzung Friller Straße/Gieseckenbrink/Cammer Brink/Dankerser Straße: Bereits um sieben Uhr morgens herrscht hier Hochbetrieb, denn das neue Schuljahr ist letzte Woche wieder gestartet und die Cammeruner Kinder müssen in die Schulen. Wie gut, dass die Bedarfsampel endlich steht und einsatzbereit ist - das Finale eines langen Kampfes feiert der Ortsrat in kleiner Runde und hat für die Kinder sogar ein paar kleine Präsente im Gepäck.
    Sechs Jahre haben die Kommunalpolitiker gekämpft für das Projekt - dabei gab es sogar bereits 2006 erste Bestrebungen diesbezüglich, um diese Kreuzung sicherer zu passieren. Was viele Nicht-Cammeruner nämlich unterschätzen: Morgens und zum späten Nachmittag, wenn nicht nur Schulbusse, sondern auch die Menschen zur Arbeit fahren, geht es an dieser Straße zu wie im Taubenschlag. Zahlreiche Cammeruner pendeln ins nahe Minden, und aus Minden nutzen die Strecke, um zu ihren Arbeitsorten zu gelangen. Die Cammeruner Kids - und davon gibt es viele - strömen ebenfalls aus allen Himmelsrichtungen gen Bushaltestelle. Die Kinder aus Cammer gehen übrigens auch in NRW zur Schule und in den Kindergarten - das funktioniert schon seit Jahrzehnten super, weiß Ortsbürgermeister Hans-Georg Terner zu berichten. Für ihn und die amtierenden als auch ehemaligen Ortsratsmitglieder ist die Installation der Ampel vor rund fünf Wochen eine große Freude - Terner selbst weiß nur zu gut, wie oft es hier an dieser Kreuzung brenzlig wird. So hat er oft mit seinen Enkeln, aber auch viele weitere Dorfbewohner bisher auch einen größeren Umweg in Kauf genommen, um die Straße sicherer zu queren. Doch nun geht das alles viel komfortabler: Auf Knopfdruck springt die Lichtzeichenanlage an und stoppt den rollenden Verkehr. Das funktioniert so gut, dass an diesem Morgen die Ampel auf Dauerbetrieb läuft. Zudem wurde am Überweg auch endlich der Bordstein abgesenkt - das war bisher für Radfahrer und Menschen mit Gehbehinderung und Gehhilfen ein viel zu großes Hindernis. Ein wenig muss aber noch nachjustiert werden an der Lichtanlage, denn schnell sind sich die anwesenden Ortsratsmitglieder sowie die Eltern und Kinder einig: Die Grünphase für die Fußgänger könnte durchaus etwas länger sein. "Da müssen die Kinder schon sportlich unterwegs sein", so der Tenor der Anwesenden. Aber das sei nichts, was nicht geändert werden könnte. Terner versprach, sich umgehend darum zu kümmern und mit der zuständigen Stelle Kontakt aufzunehmen. Doch das Wichtigste ist natürlich: An diesem Morgen kommen alle Kinder sicher und wohlbehalten auf die anderen Seite. Und das alleine, ohne jemanden, der sie begleitet oder über die Straße führt. Ein großer Gewinn für Cammer und die Sicherheit der Bewohner. Um das zu feiern und den Kindern den Morgen zu versüßen, gab es neben vielen bunten Luftballons und kleinen Leuchtpräsenten auch einen Gutschein für ein belegtes Brötchen beim Rippin-Bäckerwagen, der jeden Morgen passenderweise direkt neben den Bushaltestellen hält. Foto:nh