1. „Wissen und Werte vermittelt“

    Jahresempfang der Landeskirche Schaumburg-Lippe

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    Bei ihrem Jahresempfang hat die Landeskirche Schaumburg-Lippe rund 160 Personen geehrt, die sich als Lehrer oder ehrenamtlich im Bereich Bildung engagieren. Landeskultusministerin Julia Hamburg betonte in ihrem Gastvortrag die Verantwortung der gesamten Gesellschaft für das Thema Bildung sowie die Notwendigkeit, Schulen zu "Erfahrungsräumen" umzugestalten seien. Rund 800 Gäste waren der Einladung zum 13. Jahresempfang in die Bückeburger Stadtkirche gefolgt. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hob die Veranstaltung in seiner Begrüßung als Ausdruck des Grundsatzes "Kirche für die Gesellschaft, Kirche in der Gesellschaft" hervor. Manzke mahnte einen Wandel im Umgang mit Fehlern an, in einem Land, "das verliebt ist in die Perfektion". Es sei wichtig, Fehler zu benennen und zu korrigieren, Verantwortungen zuzuschreiben. Der Schutz und die Hilfe von Betroffenen müsse im Mittelpunkt stehen. Fehl gehe jedoch die teils vorhandene "Gnadenlosigkeit" im Umgang mit Fehlern. Nicht automatisch sei jemand, der einen Fehler begangen habe, in seinem ganzen Leben auf diesen Fehler zu reduzieren.
    Julia Hamburg (Grüne), Kultusministerin Niedersachsens, trug als Gastrednerin zum Thema "Was bildet den Menschen - Warum die Bildung in unserer Gesellschaft hochgehalten werden muss" (nebenstehend) vor.
    Synodenpräsidentin Daniela Röhler sprach vor der Ehrung von Schülern sowie Personen aus verschiedenen Bildungsbereichen, die sich mit besonderem Engagement in diesem Feld hervorgetan hatten. Sie betonte, dass diese nicht nur Wissen sondern ebenso Werte wie Anteilnahme und Respekt vermitteln würden. "So tragen sie mit zu einer funktionierenden Gesellschaft bei", drückte sie die Wertschätzung gegenüber diesem Engagement aus. "Sie sind Vorbilder, sie prägen Kopf und Herz der Lernenden", lobte sie. Jeder der Geehrten erhielt ein kleines Präsent.
    Andreas Kraus, Lehrer des Ratsgymnasiums Stadthagen und Vorsitzender des Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen, stellte die Tätigkeit des Vereins in einer kurzen Ansprache vor. Als Lern- und Erinnerungsort halte die ehemalige Synagoge das Schicksal der jüdischen Bürger und weiterer Verfolgter des NS-Regimes im Gedächtnis. Gleichzeitig werde über Täter und Mitläufer informiert, die den Terror gegen die Opfergruppen trugen. Nicht aus Hass oder Bosheit sondern aus Dummheit seien die Schrecknisse der NS-Zeit erwachsen, so Kraus in Anlehnung an Dietrich Bonhoeffer. Der dumme Mensch verfalle dem Idol des starken Mannes und hänge Verschwörungstheorien an. Diese Dummheit werde heute wieder salonfähig, der Rechtspopulismus bereite sich aus.
    Foto: bb