In den vergangenen Sommermonaten ging es im Rathaus sicherlich
stressig zu, wenn die Themen "Baumquartiere" und "Kaiserlinden" auf
der Tagesordnung standen. Bürgerbegehren, öffentliche
Veranstaltungen und kreative Baumschmückaktionen sorgten am Ende
dafür, dass sich der Bürgerwillen durchsetzte und die ursprünglich
der Kettensäge geweihten Kaiserlinden gerettet wurden. Ein
Positivbeispiel für Zusammenhalt und Nachhaltigkeitsbewusstsein für
Bückeburg. Nun sind die Baumquartiere in der Fußgängerzone um den
kaiserlichen Baumbestand herum entstanden und haben sich quasi die
Liebe der Bürgerinnen und Bürger auf den zweiten Blick erkämpft.
Die Sandsteineinfassungen vor dem Braukeller wurden beispielsweise
als Erweiterung der Sitzmöglichkeiten akzeptiert und bescherten dem
ein oder anderen Gast schöne Feierabendstunden. Zum Winter hin wird
es nun Zeit für die zumindest medial gestressten Symbole des
Bückeburger Bürgerbegehrens. Und so wurden vor einigen Tagen die
Baumstandorte in der unteren und der oberen Langen Straße mit
modernster Technik aus den Niederlanden gestärkt. Mittels
Niedrigdruckverfahren wurden zunächst kleine Lufträume in bis zu 1
m Tiefe geschaffen. In diese Hohlräume sind anschließend, in einem
zweiten Vorgang, Bodenverbesserungsmittel eingebracht worden. Darin
enthalten sind als Hauptkomponenten Wurmhumus, aktivierte
Pflanzenkohle, baumspezifische Bodenpilze, Perlite als
Drainagestabilisator und Pflanzenstärkungsmittel. Dies alles wird
schonend in die Tiefe und dem möglichen Wurzelbereich des Baumes
injiziert. Die Fachfirma hat 30 Jahre an dem Verfahren geforscht
und gibt eine Zehn-Jahres-Garantie auf die Wirksamkeit der
Maßnahme. Sehen wird man die Stärkung aber frühestens nach zwei
Jahren. Der Baumorganismus braucht die Zeit, um sich die
verbesserten Wurzelräume zu erschließen. Die zum Teil sehr klein
bemessenen Baumstandorte sollen nachhaltig unterirdisch gestärkt
werden. Wasser - und Ernährungshaushalt für den Baum werden
entscheidend verbessert, Pflasterschäden durch Wurzelhub vermindert
bis unterbunden. Mit diesem Vitalisierungsverfahren wird das
gesunde Kleinklima in der Innenstadt gefördert. An Standorten, wo
bereits der Pflasterbelag durch Wurzelwuchs erheblich angehoben
wurde, sind größere Tiefbaumaßnahmen aber unumgänglich. Dies war
zum Beispiel der Fall bei der Umgestaltung der Baumquartiere in der
Fußgängerzone Lange Straße.
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Kaiserlinden erhalten Vitaminspritze
Stadt Bückeburg stärkt die Bäume der Innenstadt
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